Japan Air Lines (JL/JAL)

Japan Air Lines kommt nach Hamburg

Im November 1964 kündigte Japan Air Lines (JAL) an, ab April 1965 Hamburg in ihr Streckennetz aufzunehmen.
Es gab zwei wöchentliche Flüge, aufgrund der begrenzten Reichweite damaliger Flugzeuge wurde mit Stop in Anchorage (Alaska) geflogen, über die sogenannte Polroute. Die Flüge wurden ab Hamburg noch nach London fortgeführt, einer der beiden wöchentlichen Flüge von London gar noch weiter nach Paris (also: Tokyo – Anchorage – Hamburg – London – Paris). Zum Einsatz kamen McDonnell Douglas DC-8.

JA8016, eine Douglas DC 8-55 der Japan Air Lines auf dem Vorfeld des Hamburg Airport. Aufgenommen am 15. September 1969. Foto: Ralf P. Kokoschka
Die Konkurrenz fliegt mit

Bereits seit Anfang der 60er Jahre wurde die Relation Hamburg – Tokyo sowohl durch Air France, als auch Lufthansa bedient. Hamburg war also ein wichtiger Punkt entlang der Polroute. Zusammen mit JAL gab es nun ganze sechs wöchentliche Flüge zwischen Hamburg und Tokyo, Air France und Lufthansa setzten auf der Strecke Boeing 707 ein.

Im Jahre 1969 gingen alle beiden wöchentlichen Flüge von Hamburg weiter nach Paris.
Lufthansa flog auch weithin zweimal wöchentlich, dabei wurde ein wöchentlicher Flug hinter Tokyo bis Osaka verlängert, zum Einsatz kamen hier Boeing 707 auf dem Routing Frankfurt – Düsseldorf – Hamburg – Anchorage – Tokyo – Osaka. Der andere Flug verkehrte Frankfurt – Hamburg – Copenhagen – Anchorage – Tokyo.
Air France flog unverändert zweimal wöchentlich Paris – Hamburg – Anchorage – Tokyo, hatte unterdessen aber einen dritten wöchentlichen Flug eingeführt, welcher von Paris ohne Zwischenstopp in Richtung Anchorage startete.

1970 nahm die neue, bahnbrechend große Boeing 747 ihren Betrieb auf. Auch Air France hatte diese bestellt und die Polroute nach Tokyo kurz nach Indienststellung auf 747 umgestellt, somit auch Hamburg, was einen der ersten planmäßigen Einsätze einer Boeing 747 ab Hamburg darstellte. JAL stellte kurze Zeit später ihre Flüge über Hamburg auf Boeing 747 um, Lufthansa beflog die Tokyo-Route zunächst weiterhin mit Boeing 707, hatte übrigens nun beide Flüge bis Osaka verlängert.

JA8140, eine Boeing 747-246B, bei der Landung auf der Bahn 15 im Herbst 1985. Foto: Reiner Geerdts | Coincat e.V.
Air France zieht sich zurück

Irgendwann zwischen Ende 1972 und Anfang 1973 stellte Air France alle ihrer Flüge auf der Polroute auf Nonstopflüge bis Anchorage um, der Hamburg-Stopp entfiel also und es blieben “nur” noch JAL und Lufthansa auf der Route von Hamburg nach Japan.

Lufthansa hatte ihre Flüge über Hamburg auf drei wöchentliche 707 erweitert, JAL flog weiterhin zweimal wöchentlich, mit 747. Jene Flüge wurden nun ab Hamburg auch nicht mehr nach London oder Paris weitergeführt, sondern nach Frankfurt.
Im Jahre 1975 hatte Lufthansa die Strecke Frankfurt – Hamburg – Anchorage – Tokyo sogar auf vier wöchentliche Flüge erweitert, zwei davon mit Boeing 707 und zwei mit der bei Lufthansa noch recht neuen DC-10. Ab ca 1976 (genauer Zeitpunkt leider nicht bekannt) stellte auch Lufthansa ihre Flüge auf 747 um.

N212 JL, eine Boeing 747-346, bei der Landung auf der Bahn 15 Anfang 1987. Foto: Reiner Geerdts | Coincat e.V

 

Das Ende von JAL in Hamburg

Über die 80er Jahre (auch Ende 70er) flog JAL über Jahre dreimal wöchentlich nach Hamburg, Lufthansa wieder zweimal. Außerplanmäßig kamen bei JAL dabei auch DC-10 zum Einsatz, so bezeugen dies alte Fotos. Anfang 1988 war es dann vorbei und der JAL Flug ab Hamburg verschwand aus dem Flugplan. Lufthansa ließ folglich nicht lange auf sich warten und stellte die Verbindung von Hamburg nach Tokyo ebenfalls ein, Mitte 1989. Wenn es keine Konkurrenz mit Direktflug mehr gibt, warum sollen die Fluggäste dann nicht über Frankfurt fliegen war wohl der Gedanke. Das markierte das Ende vom annähernd 30-jährigen bestehen von Flugverbindungen zwischen beiden Städten. Bis heute ist die Verbindung leider nie zurückgekehrt.

Die Flotte von Japan Air Lines besteht derzeit aus (Stand April 2019):

50 Boeing 737-800
35 Boeing 767-300 und -300ER
23 Boeing 777-200 und -200ER
17 Boeing 777-300 und -300ER
25 Boeing 787-8
17 Boeing 787-9

Zudem sind in Bestellung:

18 Airbus A350-900
13 Airbus A350-1000
4 Boeing 797-8
3 Boeing 787-9
32 Mitsubishi MRJ90

Von Levent C Mirlay

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